Es war wieder ein abwechslungsreicher Spieltag, der eigentlich schon mit einer Absage von Altona 4 beginnen sollte (kennen wir aus dem letzten Jahr) und doch kamen vier Spieler am letzten Samstag in die Pagelsdorf-Halle nach Kiel. Ebenfalls begrüßte Mannschaftsführer Reiner den aktuellen Spitzenreiter des TSC Halstenbek 2, der als haushoher Favorit in der Liga den Durchmarsch anstrebt. Es sollte anders kommen und die Zuschauer hatten ihre Freude daran.
Heimspiel bedeutet immer die Partien 1 und 3 für die Heimmannschaft. So waren wir um 13.30 Uhr fast vollzählig und pünktlich vor den Courts. Fast bedeutet, dass unsere Nummer vier (uns Uwe) erst kurz vor knapp ums Eck kam und sogleich spielen sollte. Jeder, der meint, man müsse eine längere Aufwärmphase vollziehen, bevor es in den Court geht, irrt, denn Uwe hatte die Zeit nicht mehr. Es ging sogleich in die Vollen.
In der Partie an Position vier starteten Uwe und Hansi gegen die Altonaer. Gegen die unmittelbare Konkurrenz sollten drei Punkte her – so war der Plan! Uwe, als „Dieselmotor im Squashcourt“ zwischenzeitlich bekannt, muss erst einmal „warm“ fahren, aber dann läuft er… und nicht nur der Motor – zumeist dann auch Uwe und lässt Ball und Gegner laufen. In der Partie war der Motor später zwar warm, aber die Partie schon vorbei. Mit konstanten 3 x 9:11 sollte der Start in das Spiel mit einer Niederlage losgehen. Hansi indes verlor auch schon sogleich den ersten Satz mit 10:12 und es sollte nicht der einzige Satz bleiben, der echt, echt knapp ausging. Satz 2 wurde erfolgreich mit 11:9 geholt und auch Satz 3 ging dieses Mal mit 12:10 an Hansi. Läuft also, denn auch Satz 4 ging mit 3 Spielbällen bei 10:7 einher. Doch, ihr wisst, was jetzt folgt – yepp, der ging doch glatt noch mit -wie kann es anders sein!- 10:12 an den Gegner. Ergo – 5. Satz bringt die Entscheidung und dieser ging an den SC Altona. Holla, wie war das noch einmal mit den Punkten? Wir wollten, nein, wir müssen zum Klassenerhalt Punkte holen. Wenn die ersten Partien schon mit 0:2 verloren gehen, kann nur noch ein Unentschieden kommen.
An Pos. 2 spielte Reiner ein glattes Spiel mit 11:4, 11:6 und 11:8 und somit sollte an Pos 1 die Entscheidung fallen, die in Satz 1 direkt einmal mit… -wie war das noch bei Hansi? – richtig! 10:12 verloren ging. Wie soll das Saisonziel so erreicht werden? Rainer war ebenfalls dort, hatte Sporttasche im Auto und hätte für den Fall der Fälle gespielt. Er coachte Torsten und das war der Schlüssel – der Wendepunkt. „Nach hinten und immer wieder Longline!“, sagte er in der Pause und damit wurde es in der Tat besser. Immer Longline und immer nach hinten brachte Satz 2 – 4 und in Satzzahlen 11:6, 11:7 und 11:1. Damit wurde noch ein gewonnenes Unentschieden geholt und wichtige zwei Punkte ebenfalls. Wenngleich drei eingeplant gewesen waren.
In der Partie gegen den Spitzenreiter waren keine Punkte eingeplant. Uwe verlor mit 0:3 deutlich und bei Hansi entwickelte sich ein Spiel, das man bislang noch nicht gesehen hatte. Hansi musste nur retournieren und der Gegner machte die Punkte. Alle Punkte! Die eigenen und die für Hansi, und die zweiten waren mehr. Es entwickelten sich ungewöhnliche Ballwechsel, welche die Zuschauenden bislang so noch nicht gesehen haben sollten. Mit 11:8, 11:7 9:11 und 11:9 gewann Hansi und alle waren überrascht. Echt jetzt? Ein Spiel gegen den Spitzenreiter gewinnen? Dann kam Reiner und es sollte noch verrückter werden! Mit 11:5 und 11:9 gingen sogleich die ersten Sätze an Reiner, der zu diesem Zeitpunkt parallel mit Hansi spielte und die Sensation nahm langsam Form an. Allerdings gingen die Sätze 3 und 4 mit jeweils 8:11 an den Gegner, so dass der fünfte Satz die Entscheidung bringen sollte. Spannung pur also in Kiel und der „Heimvorteil“ sollte obsiegen. Mit 11:4 gewann Reiner sein Spiel und damit war das Unentschieden und mindestens ein nicht eingeplanter Punkt in Kiel. Was für eine Runde! Was war noch möglich? Konnte etwa Torsten an Pos 1 noch…? Mmmmmmhhh, kurzum: Nein – 0:3, keine aufgehende Sonne am Ende des Tunnels, aber der war zu diesem Zeitpunkt eh schon hell erleuchtet – wir hatten einen Überraschungspunkt dank zweier Überraschungsspiele geholt. Was will man mehr? Klasse Hansi und Reiner – die „Macher“ des Ligaspieltags schlechthin. Und Reiner hat erneut seine 100%-Quote für den Tag erzielt! Chapeau!
Deswegen war die Feier (offiziell auch mal „Nachbereitung“ genannt) beim Griechen umso ausgelassener. Glückliche Gesichter überall und so kann es doch weitergehen, oder?
Der KSC 1 steht nun „besser“ in der Tabelle dar als noch zuvor und vergrößerte den Abstand zum Abstiegsplatz auf vier Punkte. Und der Anschluss nach oben ist weiterhin offen, denn hier ging durch den Punktgewinn nicht viel verloren. Heißt, tolle Zuschauer feiern mit einer Tages-Überraschungsmannschaft wertvolle Punktgewinne. So kann es in der Liga weitergehen.
Bis in zwei Wochen – da ist der nächste Spieltag angesetzt!